Der Komponist Szymon Laks (Eda Records)
Szymon Laks - Huit chants populaires juifs pour soprano et piano
Er gehört zu den wenigen Menschen, die das Konzentrationslager Auschwitz überlebt haben. Der polnisch-französische Musiker und Komponist Szymon Laks. Und er war einer der ersten, der seine Erfahrungen aufgeschrieben hat, 1948 bereits in seinem Buch „Musik aus einer anderen Welt“. Sein Fazit: Nein, die Musik, die er als Mitglied und zeitweise Leiter des Lagerorchesters von Birkenau hat schreiben, einstudieren, dirigieren und selbst spielen müssen, diese Musik habe ihm nicht das Überleben gesichert, höchstens in materieller, nicht aber in ideeller oder psychischer Hinsicht. Darin unterscheidet sich sein Resummée deutlich von dem anderer in der Shoa inhaftierter und der Ermordung entronnener Künstlerinnen und Künstler. Eher habe das Musikmachen auf Geheiß der KZ-Aufseher das Genozid-System stabilisiert – so die bittere Bilanz von Szymon Laks.
Um so erstaunlicher ist, wie bunt, manchmal leicht verfasst, dann wieder sarkastisch, bisweilen fröhlich die Musik klingt, die Szymon Laks nach 1945 komponiert hat. Sein Liedschaffen weist ihn als hervorragenden Komponisten, wenn auch nicht als Liedspezialisten aus. Die meisten seiner polnischen Lieder entstanden für die Sopranistin Halina Szymulska, die acht jiddischen Volkslieder wiederum sind ein Nachklang seiner Erfahrungen im KZ. Sie sind ein wehmütiger Nachruf auf die ermordete Kultur der Juden Osteuropas, deren Sprache der ihrer Mörder so nahe stand.